News
Spitzensportförderung in der Bundeswehr
Spitzensportler in Uniform
24.06.2004
Wir stellen vor: Die Sportfördergruppe der Bundeswehr in Berlin.Beheimatet ist die Sportfördergruppe beim Standortkommando Berlin unter dem Kommandeur Oberst Jörg Schultze in der Julius-Leber-Kaserne am Kurt-Schumacher-Damm.
Leiter der Sportfördergruppe ist Hautpfeldwebel Roland Saar. Wir werden über die erfolgreiche Sportfördergruppe der Bundeswehr in Berlin, die eng mit dem Olympiastützpunkt Berlin zusammen arbeitet, weiter berichten.>br>
Sportförderung als Auftrag der Bundeswehr
Die Bundeswehr engagiert sich seit Ende der 60er Jahre in besonderer
Weise bei der Förderung des Spitzensports und unterstützt damit die
Bundesregierung bei der Förderung des Hochleistungssports in Deutschland.
Diese Förderung zielt darauf, Deutschland bei internationalen
Wettkämpfen (z.B. Europameisterschaften, Weltmeisterschaften und
Olympischen Spielen) zu präsentieren sowie den deutschen
Spitzensportler/-innen gleiche Chancen einzuräumen wie Sportlern anderer
Nationen. Spitzensportler bei der Bundeswehr leisten ihren Dienst in speziellen
Einheiten der Bundeswehr - den so genannten Sportfördergruppen.
Ein Spitzensportler, der durch die Bundeswehr gefördert werden will, stellt seinen Antrag zur Aufnahme in eine Sportfördergruppe der Bundeswehr (SportFGrpBw) bei seinem Spitzenverband. Sofern der Verband und der Deutsche Sportbund (DSB) die Bewerbung befürworten, kann eine gezielte Einberufung zur Grundausbildung mit anschließender Versetzung in eine SportFGrpBw veranlasst werden.
Grundwehrdienstleistende Spitzensportler können sich auch als Zeitsoldaten verpflichten und sich nach ihrem Grundwehrdienst in freiwilligen Wehrübungen auf Europa- und Weltmeisterschaften sowie Olympische Spiele vorbereiten.
Welche Sportarten werden gefördert?
Das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg), das Bundesministerium des Innern (BMI) und der DSB räumen den Sportarten der olympischen Disziplinen höchste Priorität ein.
Die Aufnahme wird derzeit nach folgenden Kriterien vorgenommen:
Olympische Sportarten/Disziplinen
- Zugehörigkeit zu den Bundeskadern A, B, C und zum D/C-Kader
- Für Spitzenverbände ohne Kaderstruktur bzw. mit sportartspezifischen Besonderheiten (z.B. Bundesligasysteme in Sportspielen) sind Einzelfestlegungen zwischen dem BMVg und dem DSB getroffen.
- Zugehörigkeit zu den Bundeskadern A, B, C sofern die Sportart in die Förderstufe I eingestuft ist.
- Zugehörigkeit zum Bundeskader A, sofern die Sportart in die Förderstufe II eingestuft ist.
- Für die nicht vom BMI Geförderten werden auf Vorschlag des DSB Einzelfallentscheidungen vom BMVg getroffen.
Betreuung und Training
Grundsätzlich sind die Bundestrainer oder die von den Spitzenverbänden beauftragten Trainer sportfachlich für das dienstliche Training und den Wettkampf verantwortlich. Trainingspläne und Wettkampfpläne werden den SportFGrpBw zugestellt, um die militärische und die Koordinierung der Gesamtplanung zu ermöglichen.
Die SportFGrpBw verfügen über keine eigene Sport-Infrastruktur für die Spitzensportler. Daher trainieren Spitzensportler in der Regel in den Olympiastützpunkten bzw. Leistungszentren der Spitzenverbände oder, falls erforderlich, in den jeweiligen Vereinen.
Spitzensportförderung durch die Bundeswehr beinhaltet also:
- Ausreichende Zeit für den Spitzensportler, sich in einem sozial abgesicherten Umfeld uneingeschränkt dem Training widmen und sich somit optimal auf Wettkämpfe vorbereiten zu können.
- Individuelle fachliche Betreuung durch den Verband oder die Leistungszentren
Anzahl der Geförderten - sportliche Erfolge
Derzeit werden mehr als 740 Spitzensportler und Spitzensportlerinnen durch die Bundeswehr gefördert. Mit der Einigung Deutschlands wurde das System der Spitzensportförderung durch die Bundeswehr auch auf die neuen Bundesländer übertragen. So wurden die ehemaligen Armeesportklubs (ASK) in Rostock, Frankfurt/O., Potsdam und Oberhof zu SportFGrpBw, umstrukturiert.
Die Bundeswehr fördert Spitzensportler somit in derzeit 25 SportFGrpBw.
Alle SportFGrpBw liegen in unmittelbarer Nähe von Leistungszentren des Deutschen Sports (Olympiastützpunkte und Bundesleistungszentren), so dass die Soldaten auch in den Genuss der Serviceleistungen kommen können.
Deutliches Spiegelbild der Fördermaßnahmen ist der Anteil von Bundeswehrsoldaten in den deutschen Olympiamannschaften. Bei den Olympischen Winterspielen 1998 in Nagano/Japan waren von den 134 Teilnehmern 43 Angehörige der Bundeswehr, die 16 von insgesamt 29 Medaillen errangen (55 %).
Bei den Olympischen Sommerspielen 2000 in Sydney/Australien waren von den 428 Teilnehmern 113 Angehörige der Bundeswehr, die 24 von insgesamt 56 Medaillen errangen (43 %).
Die insgesamt 35 Medaillen der deutschen Mannschaft - die zu 45 % aus Sportsoldaten und -soldatinnen der Bundeswehr bestand - wurden bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City zu 71 % (25 Medaillen) von Angehörigen der Bundeswehr gewonnen.
Hauptgefreiter , Andreas Erm Leichtathletik, Gehen (SportFGrp Berlin) Weltmeisterschaften 2003, 3.Platz (50km) Olympia 2000, 5.Platz Europacup 2000 , 2.Platz 15x Deutscher Meister |
Stabsunteroffizier, Franek Haschke Leichtathletik, 1500m (SportFGrp Berlin) Deutscher Meister 2003 Europacup 2003 , 5.Platz Weltcup 2002 , 5.Platz EM Teilnehmer 2002 Junioreneuropameister 1999 |
Oberfeldwebel, Eric Walter Moderner Fünfkampf (SportFGrp Berlin) Deutscher Meister 2004 Vizeweltmeister 2004 Weltmeister 2003 Mannschaftsweltmeister 2003 Olympiateilnehmer 2000 Staffelweltmeister 2002 3.Platz WM 2002 Gesamtweltcupsieger 2001 |
Stabsunteroffizier, Andreas Müller Radsport (SportFGrp Berlin) Weltcupsieger 2003 (2er Mannschaft) WM 2003 4.Platz Deutscher Meister 2003 (2er Mannschaft) WM 2002 4.Platz (2er Mannschaft) Deutscher Meister 2002 Punktefahren |
Weitere News
Noch mehr News finden Sie in unserem Newsarchiv
Anzeige
Anzeige